Brustkrebs

Die häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist der Brustkrebs. Dabei entwickelt sich ein bösartiger Tumor in der Brustdrüse. Genetische Ursachen für eine Erkrankung sind vergleichsweise selten, häufiger sind Lebensumstände, Gewohnheiten und Ernährung ausschlaggebend, ob sich ein Tumor entwickeln kann.

Im frühen Stadium haben Patientinnen häufig noch keinerlei Beschwerden. Nach und nach können aber Knoten in den Brüsten, Hautauffälligkeiten, Veränderungen der Brustwarze oder Schwellungen der Achselhöhlen beobachtet werden. Krankenkassen empfehlen Frauen, ab dem 30. Lebensjahr zur Brustkrebsvorsorgeuntersuchung zu gehen. Beim Verdacht auf Brustkrebs werden fast immer mehrere Diagnoseverfahren kombiniert: Das Abtasten der Brust zur Früherkennung von Brustkrebs, die Mammographie, Ultraschalluntersuchungen und die Entnahme von Gewebeproben (Biopsie).

Gebündelte Expertise im Brustzentrum

In unserem zertifizierten Brustzentrum arbeitet ein Expertenteam aus Gynäkologen, spezialisierten Brustoperateuren, Radiologen, Pathologen, Strahlentherapeuten, Onkologen, Psychoonkologen und spezialisierten Pflegekräften eng zusammen, um brustkrebserkrankten Frauen die bestmögliche Behandlungsqualität in Diagnostik und Therapie sowie eine umfängliche Begleitung anzubieten.

Diagnosestellung

Die Mammographie, eine Röntgenuntersuchung der Brust, ist eine der wichtigsten Untersuchungen zur Früherkennung von Brustkrebs, aber auch zum Abklären von Symptomen wie ertastete Knoten und Erkennen von krankhaften Veränderungen der Brust. Um mehr Informationen über das tumoröse Gewebe gewinnen zu können, entnehmen wir zur weiteren Diagnostik Gewebeproben, auch Biopsie genannt. Dieses wird unter örtlicher Betäubung minimal-invasiv mit einer Hohlnadel entnommen und feingeweblich (histologisch) unter dem Mikroskop untersucht, beispielsweise auf gut- oder bösartige Veränderungen oder das Vorhandensein bestimmter Wachstumsfaktoren. Zum Einsatz kommen können verschiedene Verfahren wie die Feinnadelpunktion, die Stanzbiospie und die Vakuumbiopsie mit dem Mammotome.

Individuelle Therapie

Je nach Befund und Größe des Tumors wird im Rahmen der interdisziplinären Tumorkonferenz entschieden, welche Therapie am sinnvollsten erscheint. Neben Operation, Chemotherapien und Bestrahlungen können auch antihormonelle Therapien durchgeführt werden. Ob eine antihormonelle Therapie in Frage kommt, hängt vom Tumor ab.

Chemotherapien werden in speziellen Fällen als Begleittherapie eingesetzt. Chemotherapien setzen wir nicht nur bei fortgeschrittenem Brustkrebs nach einer Operation ein (adjuvante Systemtherapie), sondern auch je nach Eigenschaften des Tumors vor einer Operation (neoadjuvant). Neoadjuvante Systemtherapien können aber auch bei Patientinnen mit besonders großen bzw. schnell wachsenden, und daher zunächst nicht operablen Tumoren, durchgeführt werden.

Bei Operationen unterscheidet man in brusterhaltende Operationen und Masektomien (Entfernung der Brust). Brusterhaltende Maßnahmen wenden wir an, wann immer der Tumor örtlich begrenzt und nicht zu groß ist. Ist eine Masektomie erforderlich, ist der Tumor in der Regel sehr groß. Teilweise müssen auch angrenzendes Gewebe und die dazu gehörigen Lymphknoten (Axilladissektion) entfernt werden, da diese zu einer möglichen Ausbreitung der Krebszellen (Metastasierung) entscheidend beitragen. Oftmals ist es aber ausreichend, nur einige für die Ausbreitung wichtige Lymphknoten zu entfernen, sogenannte Wächter- oder Sentinel-Lymphknoten. Nach einer feingeweblichen Untersuchung wird dann entschieden, ob noch weitere Lymphknoten entfernt werden müssen.

Bei brusterhaltenden Operationen legen wir ein besonderes Augenmerk darauf, für das Aussehen der Brust ein möglichst gutes, natürlich formendes Ergebnis zu erzielen. Doch auch nach einer kompletten Entfernung der Brust bestehen heute gute Möglichkeiten eines Brustaufbaus, entweder mit einem Implantat oder mit körpereigenem Gewebe. Die Brustrekonstruktion erfolgt in Zusammenarbeit mit der Plastischen Chirurgie im Haus. Wir beraten Sie gerne in einem ausführlichen Erstgespräch, welche Möglichkeiten es zur Brustrekonstruktion gibt und wann diese Operation ratsam ist - auch unter Berücksichtigung der zu erwartenden Begleittherapien, wobei die onkologische Sicherheit immer das entscheidende Kriterium ist.

Bestrahlungen sind nach einer brusterhaltenden Therapie sinnvoll, oder wenn nach einer Operation ein hohes Risiko für ein Rezidiv, also der Wiederkehr des Krebses, besteht.