Die Lunge ist das wichtigste Atmungsorgan des menschlichen Körpers. Sie sorgt dafür, dass Blut mit frischem Sauerstoff angereichert und Kohlendioxid (CO2) aus dem Körper ausgeschieden wird.
Die Lunge hat zwei unterschiedlich große Lungenflügel, wovon der linke etwas kleiner ist als der rechte. Sie arbeitet eng mit dem Kreislaufsystem zusammen und sorgt dafür, dass der lebensnotwendige Gasaustausch im Körper reibungslos funktioniert. Dieser Austausch findet in den Lungenbläschen, den Alveolen, statt.
Frisch eingeatmeter Sauerstoff wird direkt in das Blut geleitet, verbrauchtes Kohlendioxid über das Ausatmen aus dem Körper transportiert. Etwa zwölf bis 15 Mal atmet ein erwachsener, gesunder Mensch pro Minute. Pro Tag entspricht das etwa 20.000 Liter Luft. Ist die Lunge krank, fällt die Atmung schwer.
Asthma bronchiale ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege, die häufig bereits im Kindesalter auftritt. Die Schleimhäute der Atemwege sind dabei dauerhaft entzündet. Mediziner unterscheiden die Krankheit vor allem in allergisches und nicht-allergisches Asthma. Diesen beiden groben Unterteilungen können jedoch noch weitere Formen des Asthma bronchiale zugeordnet werden. Alle Varianten der Asthmaerkrankung eint, dass Patienten in bestimmten Situationen unter akuter Luftnot leiden. Dabei fällt Betroffenen vor allem das Ausatmen schwer, das durch lautes Pfeifen der Lunge begleitet wird.
Entzündungshemmende und bronchienerweiternde Medikamente zählen zum Standard bei der Behandlung von Asthmapatienten.
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) wird als Sammelbegriff für verschiedene Lungenerkrankungen verwendet. Darunter fallen unter anderem die chronische Bronchitis, unter die auch der sogenannte „Raucherhusten“ fällt, und das Lungenemphysem. Hauptursächlich für diese Krankheiten ist das Rauchen, aber auch Umweltverschmutzungen können derartige Lungenerkrankungen auslösen.
Symptomatisch für COPD-Erkrankungen sind die sogenannten „AHA-Symptome“, nämlich Auswurf, Husten und Atemnot. Die Krankheit ist nicht heilbar, jedoch kann durch konsequenten Nitkotinverzicht der Verlauf der Erkrankung eingedämmt werden. Medikamentöse Maßnahmen bestehen vor allem in der Gabe von bronchienerweiternden Sprays.
Lungenkrebs ist in Deutschland die vierthäufigste Krebsart. Die Hauptursache liegt im Rauchen. Lungenkrebs wird häufig erst spät entdeckt, meistens, wenn die ersten Symptome bereits aufgetreten sind. Anhaltender Husten, Bluthusten, Fieber, Gewichtsabnahme, Schmerzen im Brustkorb gehören zu den gängigsten Symptomen. Entdeckt werden Bronchialkarzinome vor allem durch Röntgenaufnahme oder Computertomographien. Beim Lungenkrebs handelt es sich um ein bösartiges Geschwür im Lungengewebe, das sich auch auf andere Körperregionen ausbreiten kann.
Operationen, Strahlentherapie, Chemotherapie, auch in Form moderner zielgerichteter medikamentöser Therapien, gehören zu den gängigen Behandlungsmethoden. Welche jedoch angewendet wird, hängt immer vom Schweregrad und der Größe des Tumors ab.
Eine Lungenentzündung ist eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Sie wird meistens durch Infektionen mit Pilzen, Viren oder Bakterien verursacht. Lungenbläschen und Lungengewebe sind durch Eiter oder Wasser verdickt und können keinen bzw. nur noch eingeschränkt Luftaustausch vornehmen.
Ist der Patient von einer typischen Pneumonie betroffen, sind in der Regel Bakterien dafür verantwortlich. Begleiterscheinungen sind Fieber, Husten und Atemnot. Bei einer atypischen Pneumonie, auch kalte Lungenentzündung genannt, sind häufig Viren ursächlich für die Erkrankung. Werden bei einer klassischen Lungenentzündung vor allem Röntgenbilder zur Diagnose verwendet, müssen bei einer atypischen Lungenentzündung auch Urin und Blutbild untersucht werden. Gängiger Behandlungsweg ist die Antibiotikatherapie.
Bei einem Pleuraempyem handelt es sich um eine schwerwiegende und potentiell lebensbedrohliche Komplikation einer Lungen- oder einer Brustfellentzündung. Dabei sammelt sich Eiter im Pleuraspalt an. Die Symptome sind unspezifisch und gleichen denen von entzündlichen Erkrankungen. Fieber, Thoraxschmerzen und Husten mit Auswurf sind häufige Beschwerden. Hinzu kommen noch eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Nachtschweiß, Gewichtsverlust sowie Müdigkeit. Die Symptome können akut oder schleichend über einen Zeitraum von Tagen bis Wochen auftreten. Mittels bildgebender Diagnostik, allen voran einer Röntgenuntersuchung, kann ein Pleuraempyem problemlos diagnostiziert werden. Um den Eiter aus dem Pleuraspalt entfernen zu können, sind Thoraxdrainagen das Mittel der Wahl. Dieser vergleichsweise schwere Eingriff stellt allerdings die einzige Möglichkeit dar, die infizierte Flüssigkeit zuverlässig zu entfernen und den atmosphärischen Druck in der Lunge wieder herzustellen. Andernfalls droht ein Lungenkollaps.
Bei einem Pleuraerguss handelt es sich um eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung zwischen Rippen und Brustkorb. Umgangssprachlich auch Wasser in der Lunge genannt, ist die Erkrankung immer eine Begleiterscheinung anderer Erkrankungen wie beispielsweise einer Herzinsuffizienz oder Tuberkulose. Hauptsymptom ist Atemnot, zunächst nur bei größeren Anstrengungen, mit fortschreitendem Flüssigkeitspegel fällt das Atmen immer schwerer. Brustschmerzen und starker Husten treten ebenfalls häufig auf. Mittels einer Ultraschalluntersuchung kann schnell und zuverlässig eine Diagnose gestellt werden. Häufig ist die einzige Möglichkeit, die Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt abzusaugen, eine Thoraxdrainage.
Die Trichterbrust (Pectus Excavatum) ist eine angeborene Veränderung des Brustkorbes. Der knorpelige Anteil der Rippen wächst zu stark, dadurch wird das Brustbein in Richtung der Wirbelsäule geschoben. Die genaue Ursache dafür ist noch nicht bekannt. Bereits in der frühen Kindheit tritt die Einsenkung auf und wächst sozusagen mit. Die Tiefe der Einsenkung lässt sich erst im Verlauf des Längenwachstums in der Pubertät erkennen. Jungen sind dreimal häufiger betroffen als Mädchen. Durch die Verkleinerung des Brustkorbes können Herz- und Lungenfunktion beeinträchtigt werden. Kinder und Jugendliche mit ausgeprägter Trichterbrust spüren dies bei körperlicher Belastung. Mitunter sind sie sportlich weniger ausdauernd als Altersgenossen. Als Folge einer Trichterbrust können auch Schmerzen an Brustkorb und Rücken auftreten. Die Schmerzen am Brustkorb treten meist bei Belastung auf; die Rückenschmerzen sind Folge der nach vorne gezogenen Schultern, die gerne als „schlechte Haltung“ fehlgedeutet werden.